VON WOLFGANG GÜNTHER
Vier Jahre lang leitete Mario Liepe die Musikschule Solingen, 2008 folgte er einem Ruf nach Frankfurt, wo er an der renommierten Musikakademie „Dr. Hoch's Konservatorium" als Direktor und Dozent für Klarinette wirkt. Seine Verbindungen nach Solingen halten aber bis heute, besonders besteht enger Kontakt zur Familie Evertz, einem bedeutenden Förderer der Kultur in Solingen. Die Evertz-Firmengruppe hat ihren Sitz am Birkenweiher, die Halle 11 wird regelmäßig zum Konzertsaal eingerichtet. Bald steuert Liepe eine Uraufführung bei.
Ein ganz besonderes Erlebnis wird den Freunden klassischer Musik am Samstag 23. Juni geboten, denn die Firma hat im Rahmen von "Solingen 24 Stunden live" junge Künstler zum Musizieren eingeladen. Ab 9:15 Uhr spielen Nachwuchssolisten mit Berufsmusikern sowohl solo als auch in kleinen Ensembles durchgehend bis 14 Uhr. Dann muss die Bühne umgebaut werden für das Sinfonieorchester des Dr. Hoch's Konservatoriums, das mit einem großen Chor zu einer Uraufführung nach Solingen kommen wird. Joseph Joachim Raff (1822-1882) war ein fleißiger Komponist, in seinem Werkverzeichnis finden sich Opern, Kammermusik und viele Orchesterwerke. Dazu wirkte Raff in seinen letzten fünf Lebensjahren als erster Direktor des Frankfurter Konservatoriums. Wurde seine Musik um die Wende zum 20. Jahrhundert noch häufig aufgeführt, geriet sie danach schnell in Vergessenheit. Mit der Kantate „Die Sterne" hat er ein Gedicht seiner Tochter Helene vertont, die Partitur ruhte bis vor kurzem im Archiv. erst jetzt wird das Werk für Chor und Orchester in der Werkshalle im großen Rahmen zum ersten Mal aufge¬führt. Weiter erklingt aus der Feder von Raff ein Klavierkonzert in c-moll mit der Solistin Ji-Ye Song, und zur Einstimmung spielt das Orchester die Ouvertüre zu „Wilhelm Tell``, einer Oper von Rossini. „Dieser Tag mit opulenter Musik wird etwas ganz Besonderes werden" meint Egon Evertz. Er lädt Musikfreunde zum Besuch bei freiem Eintritt ein.
Infos und Kartenwünsche: sekretariat@ evertz-group.com
Solinger Morgenpost vom 19.06.2012