Von Wolfgang Günther
Das Areal zwischen Flurstraße, Birkenweiher und Kölnerstraße gehört der Evertz-Gruppe. Das Gebiet ist aber gleichzeitig auch ein kulturelles Zentrum, denn dort befindet sich die Musikschule Solingen, die Chorakademie Bergisch Land und ein großer Konzertsaal. Die Familie Evertz fördert Kultur in all ihren Variationen, der Schwerpunkt liegt aber bei der Musik. Vor zehn Jahren prägte Firmenchef Egon Evertz den Begriff "Unternehmenskultur in der Werkshalle", seither lädt die Familie zu Kunstausstellungen und Konzerten in die "Halle 11" ein.
Jetzt kam das Symphonieorchester des Dr. Hoch‘s Konservatoriums aus Frankfurt nach Solingen. Im Mittelpunkt stand Musik von Franz Liszt, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr begangen wird. Der Kontakt kam durch Mario Liepe zustande, er trat vor drei Jahren dort als Direktor an, nachdem er vier Jahre in Solingen als Leiter der Musikschule gewirkt hatte. Das Publikumsinteresse war sehr groß. Den Auftakt gestalteten die Streicher der Musikakademie mit der reizenden "Simple Symphony" von Benjamin Britten, geleitet von der Geigendozentin Barbara Kummer-Buchberger vom Pult des Konzertmeisters.
Junge Musiker
Die 7. Symphonie von Franz Schubert besteht aus nur zwei Sätzen, und trägt daher den Titel "Unvollendete". Aber sie ist ein vollkommenes Meisterwerk mit großem Melodienreichtum. Das komplette Orchester unter seinem Dirigenten Helmut Sohler spielte mit viel Einsatz und ohne Makel. Das gilt auch für den Auftritt der jungen Pianistinnen Jiye Song und Seonsun Bang. Beide studieren am Konservatorium und begeisterten mit der vierhändigen Wiedergabe einer Ungarischen Rhapsodie von Liszt.
Aber auch der hochbegabte deutsche Pianist Lukas Rommelspacher (19) berechtigt zu den schönsten Hoffnungen. Er steht noch am Anfang seines Studiums und spielte mit dem Orchester das 1. Klavierkonzert von Liszt. Seine hinreißende Virtuosität löste einen Beifallssturm aus. Der junge Solist dankte mit einer Zugabe.
SM Solinger Morgenpost vom 13.09.11