EVERTZ: Unternehmer präsentierte ein klassisches Konzert

Unternehmenskultur und Kunstverständnis sind untrennbar miteinander verbunden, wenn Mäzen und Gastgeber Egon Evertz als Chef der Evertz-Gruppe zum Neujahrskonzert in die Werkshallen am Birkenweiher einlädt. Auf Evertz’ Gäste aus Politik und Wirtschaft aus dem In- und Ausland wartete am Samstagabend ein vorzüglicher musikalischer Genuss.

Unter Leitung von Professor Luc Van Acker spielte die „Gent Symphonic Band“ einen Querschnitt durch die europäische Klassik. Den Auftakt machte Georg Friedrich Händels Chor aus „Judas Maccabaeus“, dessen Melodie vor allem in protestantischen Kreisen als Adventslied „Tochter Zion, freue dich“ beliebt ist. Bei diesem Stück hatte der Dirigent einen Teil der Bläserstimmen am anderen Ende des Raumes postiert. Durch diesen Kunstgriff entstand ein besonders feierlicher, volltönender Klang in der festlich geschmückten Werkshalle.

Im Orchester aus der Hauptstadt der belgischen Provinz Ostflandern sind ungewöhnlich viele junge Musiker. Eine der Solisten war an diesem Abend die Tochter des Dirigenten, die Klarinettistin Eef Van Acker. Sie begeisterte die Zuhörer in Mozarts „Konzert für Klarinette“. Eine weitere Kostprobe ihres Könnens gab sie nach der Pause in der „Aria aus der Suite in D-Dur“ von Johann Sebastian Bach, besser bekannt unter ihrem Satztitel „Air“.

Zum Abschluss gab es Peer Gynt

Judith Ermert glänzte mit ihrem ideenreichen Spiel beim Solo für Cello und Orchester „Kol Nidrei“ von Max Bruch. Ihre männlichen Kollegen Joeri Van Hove (Trompete) und Jonathan Troch (Posaune) überzeugten ebenso mit virtuoser Ausdruckskraft.

Zum Abschluss präsentierten die hervorragend aufgelegten Belgier die Peer Gynt Suite Nr. 1. Dabei gefielen besonders die frische Interpretation der „Morgenstimmung“ sowie der temperamentvolle Schlusspunkt „In der Halle des Bergkönigs“. Nach der Zugabe mit Johann Strauß’ „Radetzkymarsch“ belohnten die Zuhörer diesen Start ins neue Jahr mit begeistertem Applaus. zla

Solinger Tageblatt vom 11.01.2010

 

Neujahrskonzert in der Werkshalle 11

(hbb) Mit der Ghent Symphonic Band hat sich die Evertz Group ein heraus-ragendes Orchester und mit Luc Van Acker einen Ausnahmemusiker in ihre Werkshalle 11 geholt. Dorthin lud sie zu ihrem Neujahrskonzert im Rahmen der Unternehmenskultur ein. Und dieser Einladung wurde trotz widrigen Wetterbedingungen am Wochenende gerne gefolgt. Für den Einstieg in das nicht alltägliche Programm hatten sich die Veranstalter ein besonderes akustisches Bonbon einfallen lassen – ein Bläserchor im Rücken des Publikums. Dieser begann schmetternd mit dem bekannten Chor aus Judas Maccabeus von Georg Friedrich Händel, bevor die Bläser auf der Bühne mit einstimmten und schließlich das gesamte Orchester das Thema weiter steigerte bis zum fulminanten Schluss und das Publikum sofort in seinen Bann schlug.

Mit einer Leichtigkeit

Professor Luc Van Acker, erfolgreicher Posaunist, gefragtes Jury-Mitglied und Komponist-Arrangeur, dirigierte nicht nur mit einer Leichtigkeit das große Orchester, sondern brachte auch seine mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Tochter Eef Van Acker als Solistin mit. Sie begeisterte mit der Aria aus der Suite in D von J. S. Bach. Und auch im Konzert für Klarinette von Mozart verbreitete sie mit ihrer Klarinette mal eine ruhige Heiterkeit, mal ein überschwängliches Jubilieren.
Die in Siegen geborene Cellistin Judith Ermert bot eine einfühlsame Interpretation des Kol Nidrei von Max Bruch und machte die stille Leidenschaft, die aus den tiefsten Gründen zu kommen scheint, spür- und hörbar. Das Konzert für Trompete und Orchester, das erste Konzert für Ventiltrompete, ließ Josef Haydn mit einem Posaunenchor beginnen. Das Thema wurde dann von Joeri Van Hove mit der Trompete aufgenommen, weitergeführt, variiert und ausgeweitet. Dabei zeigte Van Hove die komplexe Klangstruktur der Trompete. Mit dem Konzert in Es von Georg Christoph Wagenseil, dem österreichischen Komponisten und Zeitgenossen von Haydn und Mozart, der jedoch heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist, bewies Jonathan Troch, wie vielfältig eine Posaune klingen kann. Die Zuhörer dankten mit Bravo-Rufen.
Ein Hörgenuss waren die Arie Nessun Dorma von Giacomo Puccini, die die Ghent Symphonic Band nach einem Arrangement von Robert Van Beringen spielte und auch die Suite Nr. 1 von Edvard Grieg, die der Komponist aus der Musik für das Schauspiel Peer Gynt von Henrik Ibsen zusammenstellte.

„Solinger Morgenpost“ von Montag, 11. Januar 2010

Oberbürgermeister Norbert Feith mit Astrid und Ralf Evertz sowie Maria-Esther Feith. (von links nach rechts)