Alter Peter Hahn soll auferstehen

Unternehmer Evertz plant Neuguss des früheren Denkmals.

Mit Mehrheit - so das Ergebnis einer telefonischen Abstimmung - lehnen die ST-Leser Henryk Dywans aktuellen Entwurf für ein Denkmal des Solinger Schmieds ab. Zu der seit Jahrzehnten geführten kontroversen Diskussion kündigt jetzt Unternehmer Egon Evertz einen ganz besonderen Beitrag an: Der 70-Jährige, der seit einem halben Jahrhundert mit Serviceleistungen für die Stahlindustrie erfolgreich ist, will das historische Standbild von „Peter Hahn, dem biederen Schmied von Solingen“, in der früheren Originalgröße nachgießen lassen und dann auf seinem Firmengelände am Birkenweiher aufstellen.

 

„Mich hat es schon immer gewundert, dass man den Peter Hahn nicht schon längst in seiner früheren Form wieder aufgestellt hat. Das auch deshalb, weil verkleinerte Nachbildungen des Denkmals in vielen Solinger Haushalten stehen und auch im Andenkenkenhandel zu kaufen sind“, betonte Evertz im Gespräch mit dem ST. Allein in seinem Unternehmen sei der Waffenschmied bei Ehrungen dutzendfach verschenkt worden. „Ich finde die Ausdrucksform des Originals einmalig. Nichts gegen Herrn Dywan – aber mit seinem Entwurf vermag ich nichts anzufangen. Wobei man über Geschmack natürlich immer streiten kann.“

 

Eine ganz besondere Statue hat der Unternehmer übrigens schon in seinem Besitz. In der firmeneigenen Ausstellungshalle am Birkenweiher steht seit kurzem aus sehr speziellem Grund ein 2,20 Meter hohes Abbild des spani-schen Malers Salvador Dali. Den Meister des Surrealismus höchst per-sönlich erlebten Evertz und seine Frau nämlich in den 70-er Jahren an der spanischen Costa Brava. Dort haben sie seit langem ein Feriendomizil.

 

Im April 2007 lernte der Unternehmer – der übrigens eine umfangreiche Gemälde-Sammlung zum Thema Stahl-industrie besitzt – in Spanien über einen gemeinsamen Freund Catherine Perrot-Moore kennen. Deren verstorbener Mann John Peter Moore war 20 Jahre lang persönlicher Sekretär von Dali. In Cadaqués hatte das Ehepaar ein kleines privates Dali-Museum auf-gebaut. Bei seiner Einweihung im Jahre 1982 enthüllte Moore eine Dali-Statue, die er von dem bekannten spanischen Bildhauer Joaquim Ros Sabaté hatte anfertigen lassen.

 

Von Moores Witwe erfuhr Evertz, dass das Privatmuseum geschlossen und sie bereit sei, sich von der Statue aus Aluminium zu trennen. „Ich habe mich spontan entschieden, Dali einen Ehrenplatz in unserer Austellungshalle zu geben. Denn viele seiner Werke finde ich einfach fantastisch.“ Weil dem so ist, gibt es voraussichtlich im September 2008 am Birkenweiher eine große Dali-Ausstellung. Dass in ihr viele Dali-Originale zu sehen sein werden, dafür hat Unternehmer Evertz bereits eine verbindliche Zusage des Dali-Museums in Figueres: Es ist weltweit das bedeutendste seiner Art.

 

Von Wolfgang P. Getta

Solinger Tageblatt vom 28.06.2007