Supermagnet und Staub-Brikett

EVERTZ Erfolgsfirma wartet bei Messe in Düsseldorf mit vielen Neuheiten auf.

Mit dem genialen Einfall, defekte Gießkokillen zu schweißen, statt in den Schrott zu geben, begann vor 51 Jahren die Unternehmerkarriere von Egon Evertz. Serviceleistungen für die internationale Stahlindustrie sind das Erfolgsrezept seiner weltweit tätigen Firmengruppe. Mit gewinnversprechenden Geistesblitzen wartet ihr inzwischen 70-jähriger Chef noch immer auf. Erst letzten Monat kam Evertz von einem auf den anderen Augenblick auf die Idee, Stäube - wie sie bei der Bearbeitung von Edelstahloberflächen anfallen – in Briketts aus Spänen einzuschließen.

 

„Aus Spänen unter hohem Druck ohne jeden Zusatz rund 20 Kilo schwere Briketts zu pressen, das war uns schon gelungen. Die Stäube aber wollten sich partout nicht bändigen lassen. Als ich abends an meinem Schreibtisch den Becher Kaffee vor mir sah, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Wie der Becher die Flüssigkeit müsste ein hohles Späne-Brikett die Stäube einfangen.“ Zu den über 200 Patenten der Evertz-Gruppe dürfte ein weiteres hinzukommen ...

 

Auf der Düsseldorfer Metec, der Spezialmesse für Hüttentechnik und Metallurgie (12. bis 16. Juni), werden die neuen Brikettierungsverfahren präsentiert. Sie machen es möglich die Abfälle umgehend wieder dem Schmelzofen zuzuführen. Das lohnt sich. Je mehr Nickel in der Legierung, desto wertvoller die Späne und Stäube. Da kommen rasch siebenstellige Beträge zusammen.

 

Auf dem Evertz-Stand in der Halle 6 wird weiteres Sparpotential offeriert: beim so genannten „Flämmen“ von C-Stählen durch Maschinen oder per Hand mit Flämmlanzen: Es beseitigt Fehler auf Stahloberflächen. Durch das auf einer Idee von „EE“ basierende neuartige „Impulsflämmen“ lassen sich bis zu 65 Prozent Sauerstoff einsparen. Evertz: „Unter dem Strich ergibt dies für ein Hüttenwerk Energieeinsparungen in Millionenhöhe. Zudem bringt das Verfahren bessere Ergebnisse und ist leiser. Umweltschutz kostet sonst immer – hier spart man ganz erheblich.

 

„Größter Elektro-Lasthebemagnet der Welt“

 

Blickfang auf dem Messestand wird der von Evertz Magnetbau gefertigte „größte Elektro-Lasthebemagnet der Welt“ sein. Das Prachtstück geht nach Thailand. Stichwort Ausland. Dort weitet der Unternehmer seine Aktivitäten aus, ohne in Deutschland abzubauen. So soll eine im luxemburgischen Bertrange angesiedelte neue Evertz-Firma „den romanisch sprechenden Raum abdecken, in dem wir sonst keine großen Zukunftschancen haben.“

 

Mit Service-Leistungen wie Schleifen, Flämmen und Brennschneiden von bis zu 50 Tonnen schweren Stahlbrammen ist die Solinger Gruppe in den USA bereits bekannt. Jetzt soll auch die Stranggießtechnik dort populärer gemacht werden.

 

In Düsseldorf stellen außerdem aus: bub-Druckguss, Gebauer, Heißlufttechnik Flocke sowie Stommel + Voos.

 

Von Wolfgang P. Getta

Solinger Tageblatt v. 11.06.2007