Wenn Egon Evertz unter dem Stichwort "Unternehmenskultur" in seine Ausstellungshalle am Birkenweiher einlädt, dann erwartet die Besucher in musikalischer Hinsicht Opulenz - zumal der Chef selbst ein brillanter Geiger ist. Vor fünfzig Jahre gründete Egon Evertz seine Firma in Solingen, aus der inzwischen die Evertz-Gruppe wurde. Das schönste Geschenk zum Jubiläum machte sich der Chef mit der Verpflichtung der Bayer-Philharmoniker nun selber. "Musik, die wir alle gerne hören", versprach Evertz seinen zahlreichen Gästen aus Nah und Fern, und das 90-köpfige Orchester setzte unter der Leitung von Rainer Koch diese Vorgabe auf das Schönste um. Zum Auftakt erklang die "Feuerwerksmusik", mit der Georg Friedrich Händel 1784 in London Furore machte. Es folgten mit "Air und der Ba-dinerie" (Flötensolo Martina Schultze) Werke seines Zeitgenossen Johann Sebastian Bach. Selbstverständlich durfte Mozart im Jahre seines 250. Geburtstags nicht fehlen, die Ouvertüre zur Oper "Die Zauberflöte" begeisterte die Zuhörer. Auch von Mendelssohn-Bartholdy und Johannes Brahms erklangen die Ohrwürmer der leichten Klassik. Das setzte sich nach der Pause bunt gemischt fort mit Tschaikowsky und seinem wunderschönen "Blumenwalzer", über Musik von Franz von Suppé bis zu einem Block mit Melodien von Johann Strauß. Im Mittelpunkt der üppige "Kaiserwalzer", der aber "nicht dem deutschen Kaiser gewidmet war" wie der Dirigent in seiner launigen Moderation richtig stellte. Wie gesagt, es war Musik, die alle gerne hören und nach dem langen Applaus erklang dann auch das Werk bei dem auch alle fröhlich mitklatschen: der "bekannte Radetzkymarsch.
Solinger Morgenpost
Dienstag 29. August 2006