50 Jahre Evertz - Feier mit vielen Gratulanten

Die lange Schlange der Gratulanten reichte bis weit auf den Innenhof des Betriebsgeländes am Birkenweiher. Kein Wunder, nahm sich Egon Evertz doch die Zeit, jeden Gast persönlich im ersten der beiden Zelte zu begrüßen, die als Eingang zur Ausstellungshalle dienten.

50 Jahre alt wurde die mittlerweile als Evertz Group bekannte Firma in der vergangenen Woche. "Ich lade gerne Gäste ein", steht auf einem Plakat am Kopfende der Halle geschrieben - und frei nach diesem Motto wurde das Jubiläum mit hunderten Gratulanten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gefeiert.

 

Was Evertz, der nach wie vor im Chefsessel sitzt, am 9. Mai 1956 begann, wird inzwischen zusammen mit seinen beiden Söhnen Ralf (44) und Stefan (41) fortgeführt: Innovative Ideen für die Stahlhütten-Industrie sollen mit kostensparenden Dienstleistungen verbunden werden. Das Unternehmen beschäftigt inzwischen weit über 500 Mitarbeiter. Darüber hinaus spielt der 69-jährige Chef Geige und Schach, steigt ab und zu ins Flugzeug und ist mehrfacher deutscher Motorsport-Meister. Selbst als Waisenkind aufgewachsen, engagiert er sich für Kinderheime und andere gemeinnützige Einrichtungen.

 

Evertz nutzte seine Rede in der Ausstellungshalle mit ihren zwei Orgeln, den vielen Patenten an den Wänden und dem gelben 25-Tonnen-Kran über den langen Tischreihen vor allem dazu, Weggefährten und Freunde zu begrüßen. Ein besonderer Dank galt dabei seiner Frau Erika: "Man vergisst das manchmal - dabei war sie vor 50 Jahren dabei." Eine Zeit, die Evertz im Rückblick gar nicht so lang vorkam. "Man ist doch etwas erschrocken, was in dieser kurzen Zeit alles war", sagte der Firmengründer.

 

Oberbürgermeister Franz Haug dankte ihm für seine Standorttreue und die Verbundenheit zur Heimatstadt. "Dies ist ein großer Tag für die ganze Stadt." Begeisterung und Freude, beachtliche Energie, Verantwortung für Familie und Firma sowie die nötigen Freiräume seien der Schlüssel zum Erfolg: "Vielleicht lässt sich das alles nur mit Ruhe und Weitblick erreichen." Professor Dieter Ameling, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, zeigte Hochachtung für den Mut, als 19-Jähriger eine Firma zu gründen. "Dabei wusste Egon Evertz genau: Das Rennen macht der Schnellere, der die Langsamen überholt."

 

Peter Seiffert, Solinger Morgenpost

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