Hohe Nickelgehalte (zurzeit 9 Euro/kg) und aufwändige Verfahren (Umschmelzen unter Vakuum, Spülen mit Argon) sorgen dafür, dass ein knapp sechs Tonnen schwerer Block, wie Evertz ihn auf der "METEC" zeigt, den Wert eines kleinen Einfamilienhauses haben kann.
Für die Evertz-Gruppe ist die Düsseldorfer Messe die wichtigste überhaupt - neben Ausstellungen in Pittsburgh und Paris. Denn die rund 20 Firmen sind weltweit bei namhaften Stahlherstellern tätig, schleifen beispielsweise Blöcke wie den in Düsseldorf ausgestellten auf selbst entwickelten Maschinen, damit beim Walzen keine Fehler entstehen. "Rostfrei" schleifen in Ohio Zwar wurde das Werk in Südafrika vor anderthalb Jahren aufgegeben; dafür kam vor zehn Monaten aber ein neuer Standort in Middletown (Ohio) dazu. Bis zu 15.000 t Rostfrei-Stähle werden dort rund um die Uhr für AK Steel geschliffen. "In den USA haben wir antizyklisch investiert", beschreibt der Technische Leiter Edgar Gleisner. "Sonst hatte die Stahlindustrie im letzten Jahr aber einen Zuwachs. Wir haben eine sehr gute Auslastung."
Abgesehen vom Gewicht (rund zwölf Tonnen), war deshalb auch keine Schleifmaschine für den Ausstellungsstand frei. Gleisner: "Alle laufen". "Wir haben Umsatz in Massen", bestätigt Egon Evertz.
Hinter den schwarzen Zahlen steht aber auch ein Personalabbau: Die Gruppe trennte sich seit Januar 2002 von 200 Mitarbeitern. Gut 630 sind es noch in Deutschland, davon rund 70 in Solingen. Evertz zieht die Kräfte immer mehr am Birkenweiher zusammen: auf dem ehemaligen Kieserling-Gelände sind nicht nur die Hauptverwaltung und der eigene Maschinenbau untergebracht, sondern auch die früher in Langenfeld ansässige Firma Evex Anlagenbau. Als nächstes soll Klopp (ebenfalls am Stand vertreten) von Ohligs in die City ziehen. Dicht am Kunden (wie Evertz) ist auch Ebbinghaus ....
Solinger Tageblatt 21. Juni 2003, Solinger Wirtschaft
(Textauszug und Foto von Fred Lothar Melchior)