Trompeter riefen die Besucher zu ihren Sitzen und mehr als neunzig Musiker zu ihren Instrumenten. Es waren die Mitglieder der Bayer-Philharmonie, einem Sinfonieorchester, das als Botschafter des Unternehmens bereits auf vielen Podien in Deutschland und im Ausland zu Gast war. Egon Evertz, selbst ein Virtuose auf der Geige, begrüßte die Gäste in seiner Halle. Es war der erste Auftritt des Orchesters in Solingen.
Orchester auf hohem Niveau
"Professionelle Amateure" nannte Dr. Bernd von der Linden, Vertreter der Bayer AG, die Musiker; aber über dieses Stadium sind sie schon weit hinaus. Das Sinfonieorchester begeisterte mit seinen Leistungen. Im nächsten Jahr feiern die Bayer-Philharmoniker ihr hundertjähriges Bestehen - sicher ein Baustein für das hohe Niveau, auf dem das Orchester heute steht. Rainer Koch ist zudem seit mehr als dreißig Jahren künstlerischer Leiter des Orchesters.
Bereits der Beginn verblüffte, die Konzertouvertüre "Die Hebriden" ist ein stürmisches und hochromantisches Stück. Schon hier fiel die hohe Sicherheit und Präsenz der Bläser auf, noch mehr in der Ouvertüre zur Operette "Leichte Kavallerie" von Franz von Suppé. Hier war es aber fast des Guten zu viel, etwas leiser wäre noch schöner gewesen. Im Intermezzo aus "Cavalleria Rusticana" von Pietro Mascagni kommt es auf die Streicher an, die Solo-Oboe antwortet ihnen, und es entwickelt sich eine der schönsten Melodien der italienischen Oper. "Festlicher Ausklang" hieß das Stück aus einer Suite von Max Bruch, bei dem die Orgel in der Werkshalle zur Geltung kam, gespielt von Sebastian Weyerer. Nach der Pause ging es spanisch zu mit Stücken von Bizet und Rimsky-Korsakow, später gab es ein Medley aus "My Fair Lady". Beschwingtes Ende war der "Can-Can" von Offenbach. Die Bayer-Philharmonie ist ein absolutes Aushängeschild.
Solinger Morgenpost, 17.03.2003
Klassik in Werkshallen - Bayer- Philharmoniker
Die Konzerte in der Halle 11 bei Egon Evertz sind immer gesellschaftliche Ereignisse. Oberbürgermeister Franz Haug gab sich mit Gattin die Ehre, zu Solingens Prominenz gesellten sich diesmal Vertreter der Bayerwerke aus Wuppertal und Leverkusen und Politiker aus diesen Städten.