"Hochdruckschleifen - eine Evertz-Dienstleistung aus Solingen"

Vor der Weiterverarbeitung von Halbzeug aus Stahl durch Walzen oder Schmieden ist an manchen Stellen das Herausschleifen von Fehlern, in einigen Fällen aber auch das Überschleifen der gesamten Oberfläche bei Brammen und Knüppeln erforderlich. Auch bei sonstigen Arbeiten an Stahlprodukten wird dem Schleifen oft der Vorzug vor anderen Verfahren der Oberflächenbearbeitung gegeben.

Die Egon Evertz KG aus Solingen bietet den Stahlherstellern und -verarbeitern für solche Arbeitsgänge das Hochdruckschleifen als Dienstleistung an.

 

Dabei werden eigens für diese Bearbeitung entwickelte Maschinen eingesetzt - überwiegend in den Stahlwerken selbst, um unnötige Transportwege und -kosten zu vermeiden. Für die Vergabe von Schleifarbeiten an die Firma Evertz sprechen Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit des Hochdruckschleifens, das von Evertz weltweit eingesetzt wird.

 

Hohe Abtragsleistung und Oberflächengüte

Der Materialabtrag erfolgt bei dieser Schleiftechnologie durch hohen Druck auf die Schleifscheibe. Dazu müssen die Maschinen und Schleifscheiben speziell auf das Verfahren abgestimmt sein, um bei hoher Abtragsleistung die richtige Oberflächengüte zu erreichen. Je nach Anforderung liegen die Rauhtiefen Ra im Bereich zwischen 30 und 180 µm. Die Anlagen arbeiten voll- oder teilautomatisch in vier Achsen und können mit Scheiben für Umfangs- oder Topfschliff ausgerüstet sein.

 

Anforderungsgerechte Maschinen und Handlingsysteme

Für das Schleifen von Brammenoberflächen wird vorwiegend die als Baukasten ausgelegte Radialschleifmaschine RSM 690 eingesetzt. Sie ergibt ein Schliffbild mit senkrecht zur Gießrichtung verlaufender Schleifrichtung. Das Erkennen von Fehlern, die sich meist in Walzrichtung erstrecken, wird dadurch erleichtert. Einige Kunden bevorzugen eine Schleifrichtung im Winkel von 45° zur Gießrichtung. Für diese Anforderung steht die Radialschleifmaschine RSM 690/45 zur Verfügung.

Der universelle Evertz-Brammenwender ermöglicht das beidseitige Schleifen von schweren Brammen ohne ein aufwendiges Drehen mit dem Belegkran. Er kann dabei mit dem Kran belegt werden, also nicht wie bei manchen auf dem Markt befindlichen, schwach ausgelegten Wendern nur mittels eines Rollgangs.

 

Brammenkippeinrichtungen bis 90° erlauben das Schleifen der Schmalseiten und das Entgraten von Brammen. Mit diesen Einrichtungen können auch Brammen über 50 t Gewicht wirtschaftlich geschliffen werden.

 

Bei Knüppeln, die überwiegend als Halbzeug in Schmieden und Walzwerken verwenden werden, erfordern steigende Anforderungen an die Fertigerzeugnisse eine immer höhere Qualität des Vormaterials. Eine Maßnahme dazu ist die Beseitigung von Oberflächenfehlern durch Schleifen.

Diese Aufgabe erfüllt neben anderen Knüppelschleifmaschinen eine speziell für diese Anwendung ausgerüstete Radialschleifmaschine RSM 690 SP mit entsprechenden Manipulationseinrichtungen. Auch hier kann auf Wunsch statt mit 90° zur Gießrichtung mit einer 45°-Maschine geschliffen werden. Das gleiche gilt für Blöcke aller Art. Spezielle Drehvorrichtungen für Rund- und Vierkantblöcke gewährleisten eine sichere Handhabung unterschiedlicher Querschnittsformen.

 

Immer mehr setzt sich die Schleiftechnik beim Entfernen von Brennbärten geteilter Brammen sowie bei der Bearbeitung von Schmalseiten und Kanten durch. Auch hierfür hat die Firma Evertz geeignete Maschinen und Handlingsysteme entwickelt, die weitere Möglichkeiten zur Kosteneinsparung eröffnen.Für spezielle Zwecke sind die LPMR-Langarmschleifmaschinen vorgesehen. Sie dienen in erster Linie zum Innenschleifen von Hohlkörpern wie Rohren und insbesondere von Blockkokillen. Diese Maschinen arbeiten vollautomatisch und werden als Einzel- oder Doppelarmschleifmaschinen zum gleichzeitigen Schleifen gegenüberliegender Flächen eingesetzt.

 

"Stahl" 5/2001