"Wir müssen immer neue Techniken anbieten", sagte er gestern der MORGENPOST. Beispielhaft ist für ihn die Neuentwicklung, die die Evertz-Gruppe auf der Internationalen Metallogiefachmesse Metec in Düsseldorf vom 9. bis zum 15. Juni vorstellt: In Halle sieben wird ein Verfahren präsentiert, wie Stahl mit Wasser zerteilt werden kann. Auch ein neuartiges Klopp Universal Fräs- und Bohrsystem wird unter anderem vorgestellt.
Als Dienstleister für die Stahlindustrie versteht sich das Unternehmen. Das sich dieser in einer vom Strukturwandel gebeutelten Branche durchsetzen kann, führt der Seniorchef Egon Evertz ohnehin auf die hohe Innovationsbereitschaft der Firmengruppe zurück: "Wir haben weit über 100 Patente. Wir sind ein Spezialzulieferer für neue Techniken und Dienstleistungen, jedoch kein Stahlproduzent."
Keine Frage; neue Perspektiven erhofft sich das Unternehmen auch vom Kauf des 22 000 Quadratmeter großen Kieserling-Areals am Birkenweiher im Herbst vergangenen Jahres. "Das ist optimal", beschrieb Ralf Evertz jetzt noch einmal die Bedeutung des Geländes mit seinen zwölf Hallen.
Pläne hat die Evertz-Gruppe mit dem ehemaligen Kieserling-Areal. Eine neue Verkaufshalle soll entstehen. Auch an den Umzug der Verwaltung zum Birkenweiher wird gedacht.
Neue Verkaufshalle geplant
Entstehen soll dort eine neue Verkaufshalle, um die Erzeugnisse in einem repräsentativeren Rahmen und neue, zusätzliche Dienstleistungen vorstellen zu können. "Das wird noch in diesem Jahr kommen", betonte Ralf Evertz. Geplant ist nach seinen Worten außerdem, die Verwalttung des Unternehmens von der Mangenberger Straße zum Birkenweiher zu verlegen. Das werde in Zukunft passieren, sagte der Juniorchef auf Anfrage zum Zeitrahmen.
Immobilie in City-Nähe
Untergebracht in ehemaligen Kieserling-Gebäuden hat die Gruppe bereits den Evex Anlagenbau, der Stahlwerkszubehör wie Konverter, Stahlgießpfannen, Schlackenpfannen oder Stahltransportwagen herstellt. Auch das Konstruktionsbüro Evertz Engineering ist nach seinen Worten bereits zum Birkenweiher gezogen. "Wir haben viel Eigenbedarf", sagte er über die Pläne in der City-nahen Immobilie.
Die Frage, ob mit dem Kieserling-Erwerb weitere Arbeitsplätze bei der Evertz-Gruppe entstünden, ist allerdings noch nicht entschieden. Dies müsse noch abgewartet werden, äußerte sich Ralf Evertz zurückhaltend. Immerhin: Seit der Flaute im Stahlbereich Anfang der 90er Jahre hat die Firmengruppe bei der Zahl der Mitarbeiter kräftig zugelegt. Von 1993 bis heute haben sich die Arbeitsplätze von zirka 280 auf rund 750 erhöht.
Solinger Morgenpost vom 12. 05. 1999